MiMi
Das Projekt MiMi
Der Landkreis Landsberg am Lech beteiligt sich seit dem 1. April 2019 am MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern. "MiMi" steht für "Mit Migranten für Migranten". Das Projekt wird seit Beginn im Rahmen der Initiative "Gesund.Leben.Bayern" durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert. Zudem erhält es Unterstützung durch das Unternehmen MSD Sharp & Dohme. Der Projektträger (Ethno-Medizinisches Zentrum e. V. in Hannover) sowie die Standortpartner bringen geldwerte Eigenleistungen ein.
Das Gesundheitsprojekt MiMi mobilisiert, schult und zertifiziert bilinguale MigrantInnen, damit diese anschließend in ihrer jeweiligen Muttersprache Informations- und Aufklärungsveranstaltungen zu Themen der Gesundheit unter ihren Landsleuten durchführen. Diese können sie entweder alleine durchführen oder gemeinsam mit Angehörigen von Gesundheitsberufen. Die Gesundheitsmediatoren bilden somit Brücken zwischen noch nicht so gut integrierten MigrantInnen und dem deutschen Gesundheitssystem.
Über regelmäßige Fortbildungen erwerben die MiMi-Mediatoren beständig zusätzliches Wissen und erweitern und vertiefen so ihre Expertise. Schwerpunktthemen der Grund- und Spezialisierungsschulungen sind z.B. das deutsche Gesundheitssystem, Alter, Pflege, Impfschutz, Ernährung, körperliche Bewegung, psychische Gesundheit, Umgang mit Alkohol, Prävention von Hepatitis, HIV usw., aber auch spezifische Krankheitsbilder wie beispielsweise Diabetes.
Ziele des Projekts

Projektziele sind die Förderung der Gesundheitskompetenz und der gesundheitlichen Eigenverantwortung der hier lebenden MigrantInnen. Beides trägt zur Steigerung gesundheitlicher Chancen bei.
Um die Ziele zu erreichen, werden gut integrierte und engagierte MigrantInnen, die im Landkreis Landsberg leben, zu sog. "MiMi-Gesundheitsmediatoren" ausgebildet. Diese tragen anschließend ihr erworbenes Wissen (z.B. über das deutsche Gesundheitssystem, über örtliche Gesundheitsstrukturen und gesunde Lebensweisen usw.) an ihre Landsleute weiter, die weniger gut integriert sind. Auf diese Weise wird Prävention & Gesundheitförderung mehrsprachig und kultursensibel für und mit MigrantInnen auf lokaler Ebene ermöglicht.
Umsetzung in Landsberg am Lech

In den letzten beiden Jahren wurden in Landsberg 3 neue MediatorInnen ausgebildet. Die gesamten Schulungsmaterialen werden vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. zur Verfügung gestellt. Die ausgebildeten Gesundheitsmediatoren haben in 2 Jahren 50 mehrsprachige Informationsveranstaltungen in den Lebenswelten der MigrantInnen durchgeführt (z.B. in Kulturzentren/Flüchtlingsunterkünften usw.). Damit konnten etwa 400 MigrantInnen erreicht werden, die an den Veranstaltungen teilgenommen haben. Zusätzlich fand in diesem Jahr sehr erfolgreich ein Gesundheitstag unter dem Motto „Woche der Seelischen Gesundheit, Stress in der Schule“ in den BSL statt.
Die Mediator/innen decken im Moment die Sprachen arabisch, englisch Pidgin-Englisch, Russisch und Dari/Farsi ab.
Die Standortkoordination hat seit dem Jahr 2021 die Integrationsbeauftragte des Landkreises Landsberg am Lech Susanne Taryne übernommen. Dazu wurde eigens eine Koordinationsstelle eingerichtet, die vom Fördermittelgeber finanziert wird. Zu den Aufgaben des Standortprojektträgers bzw. der Koordinatorin gehört die Akquise der MiMi- Gesundheitsmediatoren, die Betreuung dieser und die Hilfestellung bei der Organisation von Informationsveranstaltungen. Das Projekt MiMi ist lokal nachhaltig vor Ort implementiert und sehr gut vernetzt worden.
Das Landratsamt Landsberg ist Kooperationspartner von MiMi Bayern und wird vor Ort von Susanne Taryne koordiniert.