KlimaFit - Gesund durch den Sommer
Klimawandel - eine globale Herausforderung für die Gesundheit
Der Klimawandel ist inzwischen in unserem alltäglichen Leben zu spüren. Starker Regen, Überschwemmungen und extreme Hitze stellen uns vor herausfordernde Situationen. Der Klimawandel wirkt sich auf unsere Gesundheit aus, z.B. im Sommer mit langanhaltenden Hitzewellen. Jährlich sterben sogar über 8.000 Menschen verfrüht an extremer Hitze.
Die Folgen des Klimawandels sind aber auch noch in vielen anderen Bereichen spürbar:
- Gesundheitsbelastung und erhöhte Sterblichkeit durch Hitzewellen, Dürren, Kältewellen
- Veränderte Wirkungsweise von Arzneimitteln bei hohen Temperaturen (bspw. sinkt der Blutdruck bei warmen Temperaturen oder auch die Blutgerinnung verändert sich)
- Extremereignisse, wie Naturkatastrophen werden vermehrt auftreten und bedingen dadurch eine Zunahme an Verletzungen, psychischen Störungen durch Verluste, Zunahme der Sterblichkeit durch Unfälle und Ertrinken
- Erhöhung der Infektionskrankheiten, die über Zwischenwirte wie Insekten (z.B. Zecken oder Mücken) übertragen werden. Durch mildere Winter überleben mehr Insekten, eingeschleppte Überträger können überleben bzw. sich vermehren und durch einen längeren Zeitraum von warmen Tagen sind die Überträger ebenfalls länger aktiv
- Durch die Erhöhung des bodennahen Ozons werden Asthmaerkrankungen und Allergien gefördert, sowie Herz- und Atemwegserkrankungen; auch die Entstehung und Wirkungsdauer von Pollen, Sporen und gewissen Schadstoffen verändern sich
- Hauttumore, Augenerkrankungen und Beeinträchtigungen des Immunsystems können vermehrt auftreten, da die Ozonschicht abnimmt und dadurch die UV-Strahlung zunimmt
Mehr dazu können Sie auf den Seiten des Landesministerium für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nachlesen.
Was kann dagegen getan werden?
- Es können Frühwarnsysteme installiert werden, um sowohl vor Hitze, als auch vor Naturkatastrophen frühzeitig zu warnen
- Bei der Städtebauplanung kann auf genügend Schatten, Wasser oder generell eine Bauweise geachtet werden, die eine Abkühlung der Luft über Nacht begünstigt (z.B. durch begrünte Dächer und Hauswände)
- Maßnahmen zur Trinkwassersicherung und Speicherung
- Aufklärung der Bevölkerung über Möglichkeiten, sich selbst vor Hitze und Starkwetterereignissen zu schützen
- Aufklärung und Information aller Akteure im Gesundheitsbereich
- Treibhausgasemissionen reduzieren durch z.B. Verkehrswende
- Lokale Informationssysteme über den UV-Index
Das Projekt KlimaFit - gesund durch den Sommer
Ein Projekt des Landkreises Landsberg am Lech
Auch der Landkreis Landsberg am Lech widmet sich dem Thema Klimawandel und Gesundheit. Die Fachstellen Klimaschutzmanagement, Koordinationsstelle Seniorenpolitisches Gesamtkonzept und Gesundheitsregionplus haben dazu das Projekt KlimaFit ins Leben gerufen. Zusammen mit der deutschlandweiten Allianz für Klimawandel und Gesundheit (KLUG) sollen Aufklärung, Informationsbeschaffung und -weitergabe sowie konkrete Maßnahmen (z.B. ein Hitzeaktionsplan für den Landkreis) durchgeführt werden.
Das Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeit und die Akteure im Gesundheitswesen und in Gesundheitseinrichtungen für das Thema zu sensibilisieren, aufzuklären und zu informieren.
Was können Sie selbst bei Hitze tun, um gesund zu bleiben?
Essen und Trinken
- Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen (täglich mind. 2-3 Liter Flüssigkeit)
- Kalte Getränke, Alkohol, Kaffee oder Schwarztee vermeiden
- Leichte Kost
- Genügend Salz zu sich nehmen
Körper kühl halten
- Kurz abduschen, kaum abtrocknen
- Kühlende Arm- und Fußbäder
- Feuchte Umschläge in den Nacken, auf die Arme und Beine legen
- Leichte und luftige Bekleidung
- Bettwäsche an Temperaturen anpassen
- Überhitzung durch körperliche Überanstrengung vermeiden
Wohnbereich kühl halten
- Nachts lüften
- Morgens Wohnung schattieren (durch z.B. Rolläden)
- Im kühleren Teil der Wohnung aufhalten
- Feuchte Tücher aufhalten
- Hauswände dämmen
- Fassadenbegrünung pflanzen
Verhalten anpassen
- Tätigkeiten am Morgen oder am Abend erledigen
- Bevorzugt schattige Orte aufsuchen
- Tätigkeiten mit einer hohen körperlichen Belastung verschieben
- Unterstützung holen
Achten Sie vor allem auf Andere die besonders gefährdet sind:
- Senioren ab 65 Jahre
- Säuglinge und Kleinkinder bis 4 Jahre
- Menschen mit Unterstützungs-/Pflegebedarf
- Menschen mit chronischen Erkrankungen
- Mitbürger mit kognitiven Einschränkungen
- Personen die schwere körperliche Arbeit verrichten
- Drogen- und Alkoholkonsumenten
- Patienten nach Operationen
- Patienten mit regelmäßiger Einnahme von Medikamenten wie Beruhigungsmittel, entwässernde und blutdrucksenkende Medikamente
Notfälle und Sofortmaßnahmen
Sonnenstich
!Bei starken Symptomen: Notarzt sofort verständigen!
Symptome:
- Kopfschmerzen, Nackensteife
- Lichtempfindlichkeit, Übelkeit
- Erbrechen
- Bewusstseinstrübungen
Sofortmaßnahmen:
- Kühlen, schattigen Ort aufsuchen
- Abkühlen mit kalten, nassen Tüchern
Hitzeschlag
!Notarzt verständigen!
Symptome:
- Körpertemperaturanstieg bis 41°C, Schwindel und starkes Durstgefühl, Verwirrung, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
- Unruhe, heiße, trockene und rote Haut
Sofortmaßnahmen:
- Betroffene an kühlen Ort bringen, kühle und feuchte Umschläge machen
- Getränke anreichen, ansprechen und enge Bekleidung lockern
Hitzekollaps
!Notarzt verständigen!
Symptome:
- Kritische Blutdruckabsenkung
- Kurzfristige Bewusstlosigkeit
- Kollaps
Sofortmaßnahmen:
- Betroffene an kühle, schattige Orte bringen
- Überflüssige Kleidung ablegen
- Salzhaltige Flüssigkeiten geben
Den vollständigen Flyer mit wichtigen Tipps bei hohen Temerpaturen und hilfreiche Informationen bei Notfällen finden Sie hier: